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„Mamaslet“ zu Besuch in KITA

03.10.2018

Unsere Kindertagesstätte wurde von Müttern von „Mamaslet“ besucht und besichtigt.

Mamaslet ist eine Initiative für Familien mit Kindern, die monatlich in Kiew über wichtige Themen für Familien berichtet.

Für Eltern ist die Auswahl eines guten Kindergartens (wir finden glücklicherweise immer sehr gute) mit dem Wunsch verbunden, das Kind sofort in diese Einrichtung anzumelden und ihnen neue Lernmöglichkeiten und Methoden zu ermöglichen. Diese Woche haben wir die wunderbare Deutsche Kindertagesstätte Kiew besucht, die die Kinder auf die Deutsche Schule Kiew vorbereitet. Von der Deutschen Schule Kiew haben wir euch bereits berichtet.

Der Kindergarten existiert bereits 10 Jahre und alles ist sehr gemütlich und über jahrelang durchdacht. Ja, genau, in der 1.Etage riecht es bereits lecker nach Fisch und Reis. Und in der 2. Etage teilen sich die Kinder eifrig in ihre Gruppen auf.

Die Jacken und Schuhe lassen die Kinder in den großen Schränken und gehen in ihre Gruppe.

Die Kita öffnet um 7:30 Uhr, was sehr bequem für die Eltern ist, welche im Zentrum arbeiten. Das Frühstück ist für alle um 8:30 Uhr.

Ich bin ein kreativer Mensch und merke deshalb gleich die vielseitigen Kinderzeichnungen und Arbeiten an den Wänden. Hier findet man viele Bilder, ein Hochhaus aus alten Kartons, Bastelarbeiten aus Kastanien und auch naturwissenschaftliche Arbeiten, die die Wände schmücken.

Jemand könnte meinen, dass hier Unordnung herrscht und die Sachen Staub fangen, Ich kann Ihnen versichern, Staub gibt es hier nicht, aber viel Kultur und Kreativität liegt in der Luft und die Kinder bekommen dadurch viel mehr Anregungen als mit kahlen Wänden. Davon bin ich überzeugt.

Wir haben die Leiterin der Kindertagesstätte kennengelernt. Sie ist eine sehr freundliche, junge Deutsche, die gut Russisch spricht und uns in die Gruppe zum ersten Angebot -der Sprachförderung- einlädt.

Das verglaste Büro der Leiterin befindet sich in der Gruppe. Und das ist kein schrecklicher verschlossener Ort mit einem langen Tisch, sondern ein großer mit Sonne gefüllter Raum. Hier gibt es eine bewundernswerte Bibliothek mit deutschen Büchern und Spielen. Alles ist für die Erzieher und Kinder zugänglich. Dennoch sehe ich eine Nummerierung der Bücher, die auf die Genauigkeit der deutschen Kultur hinweist. 🙂

Die Kinder sitzen im Kreis und jeder hat sein eigenes Musikinstrument in der Hand. Die Erzieherin spielt Gitarre und alle begrüßen sich lautstark und fröhlich. Dann beginnt die Klanggeschichte, bei der jedes Kind seine eigene Rolle hat. Die Kinder sind begeistert.

Die Lieder sind auf Deutsch, aber den Refrain singen alle auch auf Russisch und Englisch. Die Kinder singen viele Lieder, da man durch Musik sehr gut die Sprache lernen kann. Das Angebot dauert 20 bis 35 Minuten und danach haben die Kinder Freispiel und machen sich bereit nach draußen zu gehen. Dafür ziehen sie sich selbstständig an.

Die Erzieherin sagt, dass hier in der Kita großen Wert auf die Förderung der Selbstständigkeit gelegt wird. Maria Montessorri sagte: „Hilf mir es selbst zu tun.“ Die Kinder, die sich fertig angezogen haben, laufen nach unten in das abgeschlossene Außengelände. Wer Probleme mit dem Schuhe zu binden hat, hat die Möglichkeit es mehrmals zu probieren. Den Schrank anschauend entdecke ich ein interessantes Bild: 30 Paar Gummistiefeln und Matschhosen. Hier gehen die Kinder bei jedem Wetter nach draußen. Und Nässe und Schlamm werden hier besonders von den Kindern geschätzt. Hauptsache die Kinder sind wetterentsprechend gekleidet. Auf dem Spielplatz ist es wunderschön- die Herbstsonne erfreut die Natur.

Der Garten für die Kinder ist das Beste, was ich je gesehen habe. Er ist geschützt und sicher.

Das Gelände ist grün wie ein Park und überall wachsen hohe Kastanien, die bereits mindestens 30 Jahre alt sind. Die Spielgeräte sind neu und aus qualitativ hohem Material.

Und das Beste- zwischen den Bäumen hängt eine Slackline und darüber ist noch ein extra Seil befestigt, an dem sich die Kinder festhalten und balancieren können. Die Kinder klettern hier wie kleine Äffchen.

Im Übrigen gibt es hier auch ein spezielles Zirkusangebot für die Kinder, wo sie Jonglieren, Balance halten und Akrobatik lernen. Außerdem haben die Kinder auch Karate hier. Weitere außergewöhnliche Angebote sind Töpfern, Nähen für ältere Kinder und Arbeiten mit Holz.

Wir kehren in das Gebäude zurück. In der Regelgruppe treffen wir auf einen deutschen Erzieher, der lächelt und sehr höflich ist. Man sieht, dass ihm die Arbeit mit Kindern Spaß macht. Er lädt die Kinder ein, mit verschlossenen Augen die Kastanien zu erfühlen, die die Kinder vorher selbst gesammelt hatten. Und dann gehen die Kinder über ein Kissen, dass mit Kastanien gefüllt ist.

Die Gruppe ist mit Fotos, Bildern und gebastelten Sachen geschmückt zum Beispiel die Ketten aus Perlen, welche die Kinder selbst aufgefädelt haben. 3 Perlen stehen für 3 Jahre und 4 Perlen stehen für 4 Jahre. Wir gehen weiter. Die zweite Regelgruppe ist gerade mit einem interessantem Angebot beschäftigt: die Erzieherinnen zeichnen lustige Bilder, die von einer Geschichte begleitet werden.

Wir öffnen die Tür und treffen auf die kleinste Gruppe – die Zwergengruppe. Alles in dieser Gruppe ist für die jüngsten Kinder im Alter von 1,5 bis 3 Jahre ausgelegt.

Zwei junge und verantwortungsvolle Erzieherinnen kümmern sich liebevoll um die Kleinen und haben viel Erfahrung und fördern die ganzheitliche Entwicklung der Kinder mit vielfältigen Angeboten (Fingerspiele, Knete, Malen mit Fingerfarben, Basteln mit Naturmaterialien etc.). Natürlich findet auch hier alles auf Deutsch statt.

Im Laufe des Tages wird von allen Deutsch gesprochen. Die Erzieher sind deutsche und ukrainische ausgebildete Fachkräfte mit langjähriger Erfahrung im pädagogischen Bereich. Den Kindern wird nicht verboten untereinander Russisch und/oder Ukrainisch bzw. auch eine andere Sprache zu sprechen. Ich habe gehört wie die Kinder von Deutsch auf Russisch gewechselt haben und danach wieder zurück auf Deutsch. Für die Kinder scheint dies kein Problem zu sein.

Die Kinder lernen in der Einrichtung spielerisch die Welt zu erkunden und dabei auch die Sprache zu entwickeln. Zum Beispiel gab es ein Projekt über die verschiedenen Länder, bei dem die Kinder selbst wählen konnten, in welches Land sie reisen wollen und wo sie passend zu dem Land verschiedene Angebote wie Kochen von landestypischen Speisen und passende Bastelarbeiten angefertigt haben.

Ich habe noch etwas Interessantes erfahren: und zwar, dass viele Eltern, dessen Kinder die Deutsche Kindertagesstätte besuchen, kein Deutsch sprechen. Sie möchten, dass ihre Kinder nach dem Ende der Kindergartenzeit die deutsche Schule besuchen und danach nach Deutschland zum Studieren gehen.

Die Kita organisiert regelmäßig Feste mit Eltern. Bei diesen Veranstaltungen können sich die Eltern austauschen und die ukrainischen Familien lernen die deutschen Traditionen besser kennen und umgekehrt. Die deutschen staatlichen Universitäten sind übrigens kostenfrei. Der Beitrag für die Kita beträgt 660 Euro pro Monat. Der Preis beinhaltet die Bildung und Betreuung der Kinder, die 3-malige Verpflegung am Tag und alle Angebote. Im Sommer hat die Kita 6 Wochen Ferien. Für die Kinder ab 6 Jahren besteht die Möglichkeit, ein Ferienlager in den Karpaten zu besuchen. Die Vorschüler feiern ihren Abschied in der Kita mit einer Übernachtung, wo sie alleine ohne ihre Eltern in der Kita übernachten und einen lustigen, unvergesslichen Abend mit den Erzieherinnen verbringen.

Lias Mutter-Alina Yampol- berichtet:
“Als Lia 2,5 Jahre alt war, machten wir uns auf die Suche nach einem Kindergarten für sie. Wir entschieden uns dafür, dass es ein privater Kindergarten sein soll, am besten ein englischsprachiger. Aber irgendwie nach einer Reise nach Deutschland, bei der wir mit dem Lebensstil und der Kultur vertraut wurden, und erfahren haben wie sich der Staat um seine Bürger kümmert, haben wir uns entschlossen, dass wir die Zukunft unseres Kindes mit Deutschland und deren Kultur verbinden wollen.

Und dann eines Tages, habe ich dank „Arevik“ von der Deutschen Kindertagesstätte Kiew erfahren! Ich konnte es nicht glauben! Genau das haben wir gesucht! Ein paar Tage später war die ganze Familie zum Tag der offenen Tür in der Kita.

Unsere Eindrücke von der Einrichtung waren nur positiv und wir entschieden, dass wir unsere Tochter in der Kita anmelden möchten. Und nun geht Lia mittlerweile seit drei Wochen in die Kita. Es gibt hier wunderbare Erzieher, die die Kinder lieben! Frau Lust ist für mich die ideale Kindergartenleitung. Mir hat die Eingewöhnungszeit für mein Kind sehr gut gefallen. Die Zimmer sind geräumig und sauber und in der Küche werden leckere Speisen für die Kinder zubereitet. Die Kinder sind in sehr guten Händen und die Einrichtung stellt ein sicheres Umfeld dar. Und der Garten! Er ist groß und lädt zum Spielen ein. Generell ist die Atmosphäre hier außergewöhnlich freundlich und europäisch! Um die Kita mit einem Wort zu beschreiben: „one love“:)”

Quelle und Fotos: http://mamaslet.com/

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